Die Einberufung einer Kardinalskommission ist sicherlich die Entscheidung Papst Franziskus, welche bisher die meisten Erwartungen geweckt hat. Dahinter stecken die Frage nach einer Reform im Vatikan und die nach den Schwerpunkten des Pontifikates. In dieser Woche treffen sich nun die acht Kardinäle das erste Mal im Vatikan.
Die kirchliche Aufmerksamkeit liegt deswegen von Dienstag bis Donnerstag ganz auf diesen acht: Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising, Erzbischof Laurent Kardinal Monswengo von Kinshasa, Erzbischof Oswald Kardinal Garcias von Bombay, Erzbischof George Kardinal Pell von Sidney, Erzbischof Sean Patrick O’Malley von Boston, Erzbischof Oscar Kardinal Rodriguez Maradiaga von Tegucigalpa, Francisco Javier Kardinal Errazuriz Ossa, emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile und Giuseppe Kardinal Bertello, Präsident des Governatorats des Vatikanstaates werden sich treffen und beraten. Was genau und wie genau: Darüber ist wenig bekannt. Vielleicht sind gerade deswegen die Erwartungen so hoch. Der Papst hatte Reform im Vatikan angekündigt, die begleitenden Interviews um die Papstwahl herum durch andere Kardinäle haben ihr Übriges getan, man will Schritte und Entscheidungen sehen. Und diese Erwartungen konzentrieren sich nun auf das Treffen der Acht.
Man darf die kommenden Tage nicht überbewerten; es wird das erste Treffen der beratenden Kardinäle sein, weitere werden folgen. Ergebnisse werden zunächst nicht bekannt, die acht Kardinäle arbeiten ja dem Papst zu und nicht der Öffentlichkeit. Auch werden wohl nicht sofort am Freitag Entscheidungen fallen, schon gar nicht alle.
Man darf die kommenden Tage aber auch nicht unterbewerten; so eine Kommission ist etwas Neues, neben einem Kurienkardinal sind es sonst residierende Ortsbischöfe, die ihre Erfahrungen in die Regierung der Weltkirche einbringen. Die Schritte, die Papst Franziskus in Richtung Reform macht und machen wird, werden von diesen Kardinälen geprägt werden.
Interessant ist auch der Rahmen, in dem das Treffen stattfindet: Montag, direkt davor, findet ein Konsistorium statt, also eine Kardinalsversammlung. Da geht es zunächst um die Heiligsprechungen der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II., aber ohne zu spekulieren darf man sagen, dass das Thema des Treffens der acht Kardinäle das Konsistorium prägen wird. Und abgeschlossen wird es durch eine Reise, die Papstreise nach Assisi am Fest des heiligen Franziskus, zu der die acht Kardinäle auch eingeladen sind. Es ist ganz Papst Franziskus’ Stil, wie er so die Wichtigkeit betont, die er dem Treffen beimisst, ohne sofort auf Inhalte einzugehen.
Was die Ergebnisse sein werden und was von den Ergebnissen sich Papst Franziskus zu Eigen macht, das werden wir erst in den kommenden Monaten sehen. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Beratungen nun Form annehmen. Die Kirche wartet darauf, dass auch in diesem Bereich Papst Franziskus der Papst wird, als der er sich bislang gezeigt hat. Die kommende Woche wird eine prägende Woche sein für das Pontifikat von Papst Franziskus.
Ich werde das Treffen so gut ich kann im Gebet begleiten, allerdings muss ich am 2. Oktober ins Krankenhaus.
Auch ich werde das Treffen im Gebet begleiten. Vielen Dank Pater Hagencord für die liebevolle Begleitung in der HL. Messe für die Katecheten. Und Ihnen liebe Silvia Brückner alles Gute zu Ihrem Krankenhausaufenthalt. Für Sie werde ich dann auch um Gottes Beistand bitten.
Ja, ich wünsche Ihnen auch nur das Beste, liebe Frau Brückner!
Ich bin zwar kein großer Beter, aber ich werde an diesem Tag für Sie beten… und Ihr Schutzengel ist ja auch noch da!
Aber genießen Sie, wenn möglich, heute noch den Sonntag!
Viel Liebes!
Liebe Silvia, auch von mir die allerbesten Wünsche zu Ihrem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt. Viel Kraft und Maria’s Schutz für Sie. Auf das wir Sie bald wieder in diesem Blog bei uns haben.
Danke für alle guten Wünsche und Gebete für meinen bevorstehenden Krankenhausaufenthalt.
Wie der Zufall es will darf ich diesen historischen Moment mit meinen Gebeten vor Ort begleiten. Ich bin sehr dankbar,in dieser bewegenden Zeit in Rom sein zu sein. Ich bin glücklich eine Christin zu sein. Gottes Segen
99 % aller Kardinäle wurden von den beiden vorigen Päpsten ernannt. Ich wünsche Papst Franziskus ein langes Wirken, hierbei seine eigenen Akzente zu setzen.
@ Andreas: hier sollte man vielleicht nicht nur politisch denken:
Franziskus ist charismatisch genug, auch sog. konservative Kardinäle zu beeindrucken. Und außerdem: Bischöfe sind eigenständige Menschen, sonst wäre das 2. Vaticanum nicht möglich gewesen.
Papst Franziskus braucht kluge, umsichtige und scharfsinnige Berater, so wie es vor vier Jahrhunderten z.B. Aloysius Lilius und Christophoros Clavius SJ waren, die für Gregor XIII. den Kalender reformierten. Hätte sich die moderne Welt z.B. auf diesen im wahrsten Sinne des Wortes katholischen, lunisolaren Kalender Gregor des XIII. besonnen bzw. ihn verstanden, hätte man sich den ganzen teuren Aufwand für das Jahr-2000-Problem weitgehend sparen können, wenn man den “verborgenen” mitlaufenden Mondteil des Gregorianischen Kalender früh genug einbezogen und im Alltag nicht unter den Tisch fallen gelassen hätte. Und wer kennt schon die “feinsinnigen” Mondein- und ausschalttage des Gregorianischen Mondkalenders? Solche weitsichtigen Berater sind einem Papst auf allen kirchlichen Feldern zu wünschen und nicht solche, die sich solange verkalkulieren und -spekulieren, bis Ostern mit Weihnachten zusammenfällt.