Es ist zugegeben ein für uns völlig unwichtiger Streit und die Frage, ob das symbolisch ist, stellt sich mir eigentlich auch nicht. Überrascht bin ich aber darüber, wie viel Aufmerksamkeit in den Medien das kleine Städtchen Steubenville in den USA bekommt.
Man will das offizielle Stadtlogo ändern. Dieses Logo zeigt ganz rechts die katholische Universitätskirche mit dem Kreuz. Diese soll nun aus dem Logo verschwinden, denn eine Organisation – Freedom from Religion – hat mit einer Klage gedroht. Staat und Kirche müssen in den USA streng getrennt bleiben, so will es die Verfassung.
Nun wehren sich aber die Steubenviller und das Ganze wird eine „news story“. Wie gesagt, es muss nicht unbeding symbolisch sein, aber ich finde es schon interessant, dass die Frage nach der Zulässigkeit der Öffentlichkeit von Religion gerade in den USA in den vergangenen Monaten immer wieder gestellt wird. Und in anderen Formen gibt es diese Frage ja auch schon längst hier, vom Kreuz in Gerichtsräumen bis zum Minarettverbot in der Schweiz.
Freedom from Religion lässt nun verlauten, dass die Präsenz der Kirche im Logo zeige, dass Steubenville eine Theokratie sei. So viel zum intellektuellen Niveau der ganzen Angelegenheit.
Man macht ohne Not aus einer Silhouette ein religiöses Symbol. Damit zwingt man nun die Katholiken der Stadt in einen Streit. Wenn das der Ton ist, der in den USA und dann auch hier angeschlagen wird, dann wird es ungemütlich werden. Ich habe gar nichts gegen einen gepflegten Streit, wenn es denn um wirkliche Fragen der Religionsfreiheit geht, auch wenn es um das Verhältnis von Staat, Kirche und Gesellschaft geht. Solche Auseinandersetzungen tun gut. Aber wenn sie auf dem Gebiet unsinniger Symbolik geführt wird, wird das Ganze lächerlich.