3.000 vor allem junge Menschen verlassen jedes Jahr ihre Ordensgemeinschaft. Harte Zahlen, die der Sekretär der Ordensleutekongregation im Osservatore Romano bekannt gab. 3.000 Menschen können oder wollen nicht das weiter verfolgen, was sie einmal als ihren Weg erkannt haben.
Das ist schade, schade für die Menschen, schade für die Gemeinschaften, die sich ja auch an diese Ordensleute gebunden haben, deren verbleibende Mitglieder sich gebunden hatten, und es ist schade für die Traditionen, die die Gemeinschaften in der Kirche erhalten.
Berufungen kann man nicht machen, man kann sie nur erkennen. Alles andere wäre Hybris. Letztlich kann man sich nicht entscheiden, Ordenschrist zu werden, sondern man kann nur „ja“ oder „nein“ sagen, wenn man gerufen ist.
Und weil dies eben grundsätzlich eine geistliche Sache ist, startet mein eigener Orden eine Novene um Berufungen, also neun Tage des Betens. Neun Jesuiten sprechen darüber, was Jesus für sie bedeutet und so weiter.
Nicht die Trauer um die, die gehen, sondern die Zuversicht und Hoffnung auf Gott will unser Beten tragen. Und wir laden dazu ein, mitzubeten. Am 5. November geht es los.
Nun sagt der zuständige Präfekt, die tiefere Ursache sei das Vorläufige in unerer säkularen Kultur. Da ist sicher etwas dran. Ich frage mich aber, ob das die überproportionale Austrittszahl aus Frauenorden erklärt. Nun ist mir klar, dass am real existierenden und sicher auch am theoretischen Feminismus einige unchristliche Elemente sind. Dennoch scheint mir die von Papst Franziskus eingeforderte “Vertiefung” der Theologie der Frau sehr notwendig zu sein und ich könnte mir vorstellen, wenn die Rolle der Frau in der Kirche “neu” durchdacht wird und daraus auch praktische Folgerungen gezogen werden, dies die Zahl der Ordensaustritte bei Frauen senken würde.
Wo fang ich an, wo höre ich auf?? Für die Novene danke ich, auch die Trauer um die die gehen, um die NEIN sagen ist für mich in diesem Zusammenhang doch sehr wichtig. Was tun diese Menschen wenn sie den Weg wieder verlassen? Was wäre mein eigenes Leben, mein Glaube ohne die, die JA gesagt haben?? Wie oft konnte ich Kraft schöpfen aus – besonders unseren Frauen – Orden. Es ist der wohl schwerste Weg den ein Mensch in unserem katholischen Glauben gehen kann. Ich möchte teilhaben an den Gedanken, die die uns Ordens-Menschen über Jesus erzählen. Beten in Zuversicht und Hoffnung, das will ich gern tun
Der vermeintliche Ruf bedarf der Prüfung – durch denjenigen, der sich gerufen fühlt und durch die Kirche.
Ich selbst habe eine Ordensgemeinschaft, in der ich mich zunächst “am richtigen Ort” glaubte, nach 4 Jahren in der Überzeugung verlassen, dass Gottes Ruf für mich doch ein anderer ist.
Auch nunmehr 23 Jahre danach bin ich noch davon überzeugt, meinen Weg gefunden zu haben.
Lieber Pater Hagenkord, nun geht die Novene, die wir –mein Gatte, meine liebste und längste evangelische Freundin und ich – zusammen gebetet haben zu ende. Es wird über die Gebetsmeinung hinaus etwas bleiben. Die sehr persönlichen Betrachtungen des Evangeliums ist Eines was bleibt, dazu kommen die Gebete: kurz, aber alle doch sehr eindrucksvoll. Sie haben Eingang gefunden in mein persönliches Gebetbuch. Ihnen und den beteiligten Mitbrüdern ein vom Herzen kommendes Danke. Maria möge Sie auf allen Wegen schützen.