Das Heilige Jahr kommt näher, und darüber kann man fast vergessen, dass im Augenblick noch ein anderes Jahr läuft, nämlich das Jahr der Orden. Wenn man es nicht eh schon vergessen hat. Zeit also, noch einmal zu erinnern, bevor das Heilige Jahr beginnt. Und zwar – wie sollte das anders sein auf diesem Blog – mit Papst Franziskus.
Eine Begegnung mit Ordensleuten, Seminaristen und Priestern ist ein häufiger Programmpunkt bei Papstreisen. Nicht immer gibt es das, aber meistens. Außerdem trifft Papst Franziskus gerne – aber auch nicht immer – seine Mitbrüder aus dem Jesuitenorden, wenn er unterwegs ist. Die Ansprachen bei diesen Gelegenheiten habe ich mir einmal angesehen. Wenn ich richtig gezählt habe, dann sind es 14 dieser Begegnungen oder Gottesdienste. Dazu kommen noch einmal zwei Messen, die der Papst mit den Jesuiten gefeiert hat und eine mit den Augustinern.
Man könnte jetzt auch noch die Ansprachen bei den Audienzen für diverse Generalkapitel anfügen, das lasse ich jetzt aber mal sein, zu viel ist zu viel. Außerdem sind die meisten Ansprachen, die ich hier zitiere, nicht nur an Ordensleute gesprochen, sondern auch an Priester, die keinem Orden angehören. Sie richten sich also an Männer und Frauen, für die wir irgendwie das Wort „Berufung“ oder „geistliche Berufung“ verwenden. Das als Warnung vorweg, es ist nicht alles nur für die Ordensleute.
Trost
[Nachdem einige Ordensleute und Priester von ihren Schicksalen berichtet hatten] „Sie rühmen sich nicht dessen, was sie erlebt haben, des bin ich sicher, denn sie wissen, dass es der Herr war, der sie vorangebracht hat. Aber sie haben uns etwas zu sagen! Sie sagen uns, dass für uns, die wir vom Herrn gerufen wurden, ihm aus der Nähe nachzufolgen, der einzige Trost von ihm kommt. Weh uns, wenn wir einen anderen Trost suchen! Weh den Priestern, den Ordensleuten, den Schwestern, den Novizen, den Gottgeweihten, wenn sie fern vom Herrn Trost suchen! Ich will euch heute nicht ‚prügeln’, ich will hier nicht der ‚Schinder’ sein. Aber merkt euch gut: Wenn ihr Trost anderswo sucht, werdet ihr nicht glücklich sein!“ (Tirana)
Ich und Jesus
„Uns allen – Bischöfen, Priestern, gottgeweihten Personen und Seminaristen – wird es gut tun, uns zu fragen: Wer bin ich vor dem leidenden Herrn?
Gehöre ich zu denen, die von Jesus aufgefordert sind, mit ihm zu wachen, und stattdessen einschlafen; die anstatt zu beten, versuchen zu entrinnen, indem sie die Augen vor der Realität verschließen?
Oder erkenne ich mich in denen, die aus Angst geflohen sind und den Meister in der tragischsten Stunde seines Erdenlebens verlassen haben?
Gibt es in mir etwa die Doppelzüngigkeit, die Falschheit dessen, der Jesus für dreißig Silberlinge verkauft hat; der Freund genannt worden war und ihn trotzdem verraten hat?
Erkenne ich mich in denen, die schwach waren und ihn verleugnet haben wie Petrus? Er hatte Jesus kurz zuvor versprochen, ihm bis in den Tod zu folgen (vgl. Lk 22,33); als er dann in die Enge getrieben und von Angst überfallen wird, schwört er, ihn nicht zu kennen.
Bin ich denen ähnlich, die ihr Leben bereits ohne ihn organisierten wie die beiden Emmausjünger, die die Worte der Propheten nicht begreifen und denen es schwer fällt, an sie zu glauben (vgl. Lk 24,25)?
Oder befinde ich mich dank Gottes Gnade unter denen, die treu waren bis zum Ende, wie die Jungfrau Maria und der Apostel Johannes? Als auf Golgotha alles dunkel wird und jede Hoffnung erschöpft scheint, ist nur die Liebe stärker als der Tod. Die Liebe drängt die Mutter und den Lieblingsjünger, am Fuß des Kreuzes auszuharren, um Jesu Schmerz bis zur Neige zu teilen.
Erkenne ich mich in denen, die ihren Herrn bis zum Martyrium nachgeahmt und damit bezeugt haben, wie er ihnen alles war, die unvergleichliche Kraft für ihre Sendung und der letzte Horizont ihres Lebens?“ (Jerusalem)
Freude und Erinnerung
„Priester und gottgeweihte Personen müssen eine ständige Freude über ihre Berufung entdecken und ausstrahlen. Die Fröhlichkeit entspringt einem dankbaren Herzen. Wir haben wahrhaftig viel empfangen, so viel Gnade, so viel Segen, und wir freuen uns darüber. Es wird uns gut tun, mit der Gnade der Erinnerung auf unser Leben zurückzublicken. Die Erinnerung an jene erste Berufung, die Erinnerung an den zurückgelegten Weg, die Erinnerung an so viele empfangene Gnaden…, und vor allem die Erinnerung an die Begegnung mit Jesus Christus in vielen Momenten während unseres Weges. Die Erinnerung an das betroffene Staunen, das die Begegnung mit Jesus Christus in unserem Herzen auslöst. Liebe Schwestern und Brüder, Gottgeweihte und Priester, erbittet die Gnade der Erinnerung, um den Geist der Dankbarkeit wachsen zu lassen. Fragen wir uns: Bin ich fähig, die erhaltenen Segenserweise aufzuzählen, oder habe ich sie vergessen?” (New York)
Effizienz
„Wir können in die Falle geraten, den Wert unserer apostolischen Bemühungen nach den Kriterien der Effizienz, der Funktionsfähigkeit und des äußeren Erfolgs zu messen, welche die Geschäftswelt vorschreibt. Sicher, diese Dinge sind wichtig. Es ist uns eine große Verantwortung übertragen worden, und zu Recht erwartet das Volk Gottes von uns, dass wir ihr entsprechen. Doch der wahre Wert unseres Apostolats wird daran gemessen, was er in den Augen Gottes gilt. Die Dinge aus der Perspektive Gottes zu sehen und zu beurteilen verlangt, dass wir ständig zum Anfang unserer Berufung zurückkehren und – das muss nicht eigens gesagt werden – es verlangt eine große Demut. Das Kreuz zeigt uns eine andere Weise, den Erfolg zu messen: Unsere Aufgabe ist, zu säen, und Gott sieht die Früchte unserer Mühen.” (New York)
Armut
„Dass man verstehen muss, die Güter zu verwalten, ist eine Pflicht, denn die Güter sind ein Geschenk Gottes. Wenn aber diese Güter ins Herz eindringen und beginnen, dein Leben zu bestimmen, dann hast du verloren. Dann bist du nicht mehr wie Jesus. Dann hast du deine Sicherheit da, wo der betrübte junge Mann sie hatte, der traurig wegging. Euch Priestern und Gottgeweihten kann, glaube ich, helfen, was der heilige Ignatius sagte – und das ist keine Propaganda für die eigene Familie, nicht wahr? – er sagte, die Armut sei die Mauer und die Mutter des gottgeweihten Lebens. Die Mutter, weil sie ein großes Gottvertrauen erzeugt, und die Mauer, weil sie es vor der Weltlichkeit schützt.“ (Havanna)
Option für die Armen
„Es gibt pastorale Dienste, die – menschlich gesehen – befriedigender sein können, ohne schlecht oder weltlich zu sein. Wenn aber einer versucht, innerlich den Vorzug dem Kleinsten zu geben, dem, der am meisten verlassen oder krank ist, dem, der von niemandem beachtet wird, den niemand will, eben dem Geringsten und ihm dient, dann dient er Jesus auf unüberbietbare Weise.” (Havanna)
Lachende Zeugen
„Lachen mit denen, die lachen, weinen mit denen, die weinen – das ist ein Teil des priesterlichen Herzens und des geweihten Herzens. Manchmal gibt es Kasten, die wir mit dieser Haltung errichten, und wir sondern uns ab. … Wir sind nicht Zeugen einer Ideologie, nicht Zeugen eines Rezepts oder einer Art und Weise, Theologie zu betreiben. Nicht dafür sind wir Zeugen. Wir sind Zeugen der heilenden und barmherzigen Liebe Jesu. Wir sind Zeugen seines Wirkens im Leben unserer Gemeinden.” (Santa Cruz)
Umsonst habt ihr empfangen
„Es ist Unentgeltlichkeit. Wir sind Objekt der Unentgeltlichkeit Gottes. Wenn wir dies vergessen, kommen wir langsam dazu, uns wichtig zu machen.”.. „Zwei Grundsätze für euch Priester und gottgeweihte Personen: Erneuert alle Tage die Gesinnung, dass alles unentgeltlich ist, die Gesinnung der Unentgeltlichkeit der Erwählung eines jeden von euch – niemand von uns hat sie verdient – und bittet um die Gnade, das Gedächtnis nicht zu verlieren und sich nicht als wichtiger zu fühlen.” (Quito)
Weltlichkeit
„Mondäne Schwestern, Priester, Bischöfe und Seminaristen sind eine Karikatur, sie sind zu nichts nütze. Sie haben nicht die Erinnerung an die Märtyrer. Sie haben die Erinnerung an den gekreuzigten Jesus Christus – unseren einzigen Ruhm – verloren.” (Sarajevo)
Treue
„Nicht die Kreativität, so pastoral sie auch sein mag, nicht die Begegnungen oder die Planungen garantieren die Früchte – auch wenn diese Dinge hilfreich sind, und sogar sehr –, sondern was die Frucht garantiert, ist die Treue zu Jesus, der uns mit Nachdruck sagt: „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch“ (Joh 15,4). Und wir wissen sehr wohl, was das bedeutet: ihn betrachten, ihn anbeten und ihn umarmen in unserer täglichen Begegnung mit ihm in der Eucharistie, in unserem Gebetsleben, in unseren Momenten der Anbetung; seine Gegenwart erkennen und ihn umarmen auch in denen, die am stärksten von Not und Leid betroffen sind. Das „Bleiben“ bei Christus bedeutet nicht ein Sich-isolieren, sondern es ist ein Bleiben, um zur Begegnung mit den anderen zu gehen.” (Rio de Janeiro)
Unruhe
„Wir können uns nun fragen: Bin ich unruhig für Gott, ihn zu verkündigen, ihn bekannt zu machen? Oder lasse ich mich von der geistlichen Weltlichkeit, die uns antreibt, alles nur für uns selbst zu tun, beherrschen?
Wir Geweihten denken an die eigenen Interessen, an das Funktionieren unserer Arbeiten, an die Karriere. Da können wir an vieles denken … Habe ich es mir bequem gemacht in meinem Christentum, in meinem Priestersein, in meinem Ordensleben, in meinem Gemeinschaftsleben, oder habe ich die Kraft der Unruhe für Gott, für sein Wort, die mich antreibt, aufzubrechen, zu den Nächsten?” (Rom)
Hier eine Linkliste zu den Ansprachen und Predigten:
- Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in Uganda, November 2015, frei gehaltene Ansprache
- Begegnung mit Priestern und Ordensleuten in Kenia, November 2015, frei gehaltene Ansprache
- Vesper mit dem Klerus und Ordensleuten in New York, September 2015, frei gehaltene Predigt
- Vesper mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in Havanna/Kuba, September 2015, frei gehaltene Predigt
- Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in Santa Cruz de La Sierra/Bolivien, Juli 2015, Ansprache
- Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen, Quito/Ecuador, Juli 2015, frei gehaltene Ansprache
- Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in Sarajewo, Juni 2015, frei gehaltene Ansprache
- Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und weiteren in Palo/Philippinen, Januar 2015, Ansprache
- Eucharistiefeier in Manila/Philippinen, Januar 2015, Predigt
- Begegnung mit den Salesianern in Turin, Juni 2015, frei gehaltene Ansprache
- Vesper mit Priestern und Ordensleuten, Tirana/Albanien, September 2014, frei gehaltene Predigt
- Begegnung mit Priestern und Ordensleuten, Jerusalem, Mai 2014, Ansprache
- Messfeier mit dem Jesuitenorden, Rom, Januar 2014, frei gehaltene Predigt
- Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und Gemeindeleitungen, Assisi, Oktober 2013, frei gehaltene Ansprache
- Messfeier mit dem Augustiner-Orden, Rom, August 2013, frei gehaltene Predigt
- Messfeier mit dem Jesuitenorden, Rom, Juli 2013, frei gehaltene Predigt
- Messfeier mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Seminaristen, Rio de Janeiro, Juli 2013, Predigt
Lieber Pater Hagenkord,
tausend Dank für die wunder- wunderschöne Zusammenfassung!
Einfach klasse, die konzentrierten Aussagen über die Berufung eines jeden Christen – nicht nur für Ordensleute☺.
Ja, danke für die sehr kurze und gute Zusammenfassung!
Was mich jetzt aber interessieren würde: Hat die Kirche schon Zahlen vorliegen, wie viel mehr Menschen als sonst momentan das Ordensleben für sich ausprobieren? Heißt: Hat das Jahr der Orden wirklich etwas bewirken können?
Ich hab darüber nämlich auch nachgedacht und eine Ordensgemeinschaft angeschrieben, aber die haben nicht sonderlich für sich Werbung gemacht. Jetzt frag’ ich mich, was dieses Jahr der Orden eigentlich von anderen Jahren unterschieden hat? Oder vertraut man hier voll und ganz auf den Heiligen Geist? Aber was war dann der eigentliche Sinn dieses Jahres? Hat die Kirche während diesem Jahr einfach mehr für geistliche Berufungen gebetet und das war es jetzt? Na gut, vielleicht hat das ja was gebracht. Also: Zahlen! Können Sie welche angeben? Der Mensch ist halt einfach strukturiert und Zahlen erfreuen die etwas primitiver gewickelten Personen meist.
Nebenbemerkung: ich will die “Macht des Gebets” nicht bestreiten. Nur, bei Fürbitten und allgemeinen Gebetsanliegen fehlt mir irgendwie immer der tiefere Zugang. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein Gebet nur dann wirksam sein kann, wenn ich ehrlich dabei bin, von einem Anliegen tief berührt bin. Im Gebet führe ich einen Dialog mit Gott und der merkt ja wohl ob ich’s ehrlich meine oder nicht. Also: was bringen eigentlich Fürbitten? Kann man deren Wirkung irgendwie verifizieren?
@liebe Amica.
Begriffe wie Zahlen, Erfolg usf.im Zusammenhang mit “geistlichem” Leben zu verbinden??
wenn wir DAS einführen, sind wir in der Gefahr uns auf die Ebene von Finanzbuchhaltern zu begeben.
Und davor bewahre uns Gott..
das Evangelium,ähnlich wie die geistige Reifung haben ihre ganz eigene nicht”ökonomische” Vitalität. Nichts für ungut..
Als David eine Volkszählung anordnete wurde er von Gott bestraft, weil diese nicht von Gott angeordnet war (Zweite Buch Samuel / Erstes Buch der Chronik) – vielleicht will Gott diesmal auch nicht, dass eine Statistik über die Ordensberufungen erstellt wird ☺.
Es ist ja schon schlimm genug, dass in der “Welt” nicht mehr die Menschen, sondern nur noch Zahlen wichtig sind (Kostensparen, Rationalisierung der Arbeitskräfte, Menschen im Altenheim sind zu teuer, deshalb Förderung der Sterbehilfe, usw.). Bitte nicht in der Kirche auch noch alles per Statistik erfassen wollen. Der HEILIGE GEIST wird schon in den Herzen der Berufenen wirken – und das kann man statistisch nicht wirklich erfassen☺.
Zahlen sind auch Zeichen von Gott! Leibniz nannte die Zahlen auch die ” Architektonik des Universums”! Viele Grüße!!!
Liebe @Amica, ich glaube nicht, dass Zahlen irgendeine Rolle spielen. Wichtig ist nur Ihr Herz. Das sagt Ihnen schon, welchen Weg Sie gehen sollen. Bleiben Sie offen für jeden Wegweiser und für jedes Hindernis.
@Amica @Monika,nichts gegen Leibnitz und die Architektonik des Universums. Nur hier geht es um die Effizienz von Gebeten oder Fürbitten. Dies in Zahlen messen zu wollen ist schon Grenzwertig. In Prozenten ausdrücken wollen wie viele Gebete oder Fürbitten dort ankommen wo wir sie hin senden ist schlicht unmöglich. Meine persönliche Erfahrung: oft habe ich zu Jesus (mein erster Ansprechpartner in allen meinen Gebeten) gebetet um dies oder jenes zu erbitten. Gekommen ist es meist dann doch anders und das war dann immer auch gut so. Denn nur er allein weiß wohin mein Weg führt. Was nun Fürbitten anlangt, so sind dies für mich immer, wie der Name sagt, bitten/beten für jemanden und oft fallen sie mir leichter als Gebete die sich allein um meine persönlichen Anliegen zum Inhalt haben.
gerade habe ich die kurze Zusammenfassung des neuen Franziskus Interview(ob das wohl in seiner Gänze ins Deutsche übersetzt wird..??)über den WEG DER BARMHERZIGKEIT gelesen und bin dankbar und froh darüber!!
und grade aktuell haben seine Worte meine Seele beruhigt;
habe vorher die Debatte über den Kriegs Einsatz der Bundeswehr in Syrien/Irak verfolgt und bin traurig und wütend ,dass die Abgeordneten-bis auf eine aufrechte Minderheit- wieder mal
der deutschen RÜSTUNGSINDUSTRIE ERLEGEN sind, und den Fehler der jüngeren Vergangenheit schon wieder wiederholen!!
NIE WIRD MAN DAS BÖSE DURCH DAS BÖSE BESIEGEN!
wie wohltuend,dass Franziskus durch seine klaren Worte zur Barmherzigkeit und somit ein EINDEUTIGE Haltung auch zur Waffenlobby hat; ich kenne im öffentlichen Raum niemand-vielleicht noch der Dalai Lama-der dieses sagt und lebt. für einen Christen, DER SICH AM LEBEN JESU festmacht kann man sich unmöglich auf Kriegswaffen berufen!!
die staatliche Gemeinschaft ist nicht heilig, deswegen brauchen wir sicherlich das Gewaltmonopol des Staates. Aber bitte nicht mehr!
wenn man aus Gewissensgründen für diese Schein-Lösung eintritt soll man das als Bürger/Bürgerin der BRD tun..
NUR MIT JESU LEBEN IST DAS NIE UND NIMMER KOMPATIBEL!
DANKE PAPST FRANZISKUS FÜR DEINE KLARE HALTUNG!!
Manchmal frage ich mich, wie voreingenommen wären wir heute, stünden wir Jesus gegenüber ohne zu wissen wer er ist und zu welch Großem er von Gott berufen wurde. Könnten wir verstehen, dass er die Grenze dessen ist, was wir als Menschen erreichen können oder würden wir an unseren menschlichen Defiziten erneut scheitern? Das Gute, ich habe viel darüber gelesen und immer wieder landete ich bei den alten Philosophen, um festzustellen, dass sie es sind, die mir zu denken geben. Es ist nicht das heutige Leben, das mir zu schaffen macht, es sind die immer noch offenen Fragen aus der Zeit Jesu, die mich zu tiefst berühren. Was haben wir getan in 2015 Jahren Geschichte und wo stehen wir heute mit all unserem Wissen und unseren ungeahnten Fähigkeiten. Unser Fortschritt beruft sich auf die Hilfsmittel, die wir der Natur abgerungen haben, um unser Leben damit zu erleichtern. Wo aber hat uns unser menschliches Potential hingeführt? Im Leben geht es darum hinter dem zu stehen was man redet, denkt und fühlt, um herauszufinden was man ist. Als Mensch schuldet man dem Leben zunächst die Demut der menschlichen Würde, um daraus im Umgang miteinander eine Person zu entwickeln, die diesem Leben mit Herz und Verstand entgegentritt. In jeden von uns ist eine Geschichte geschrieben die uns miteinander verbindet, was wir auch erkennen können, wenn wir das Leben als wahrer Mensch betrachten und nicht als Abklatsch dessen, was andere Menschen uns zuschreiben. Jeder trägt seinen Alltag ins Leben und geht damit als Fußvolk in die Geschichte ein. Es fällt mir schwer zu glauben, die menschlichen Werte wären nicht dort umsetzbar wo unsere Zeit sie fordert. Gerade im Umgang mit den alten, kranken und schwachen Menschen, aber auch mit den Kindern und Fremden, kann man spüren wie Jesus getreten und geschlagen wird, noch heute, 2015 Jahre nach der Erkenntnis, dass diese Reaktionen nicht des Menschen würdig sind. Was macht Menschen so unachtsam, so unsensibel dem gegenüber, was uns als Mensch fordert, um einen menschlichen Fortschritt zu erzielen? Jeder Mensch sollte sich seinen Mitmenschen so annähern als stünde ein Teil von Gott vor ihm, denn nur so erkennt er in dieser Herausforderung die Anforderungen an die eigene menschliche Begrenztheit. Es ist die Selbstverständlichkeit mit der das Leben als gegeben angenommen wird, die vom Volk ausgeht und die so viel bewegen kann. Die ganze Lebensenergie fließt durch das Volk ins Leben um daraus das zu schöpfen, was der einzelne zum Leben braucht. Wir haben keine Flüchtlingskrise, ich glaube wir stecken mitten in einer Lebenskrise vor die uns Gott stellt, um uns als Menschheit herauszufordern endlich das Richtige zu tun und Jesus nachzufolgen als der Teil der Zeit, der des Menschen würdig ist. Gott hat seinen Sohn für dieses Leben hingegeben, um als Mensch aufzuzeigen was sich aus Zeit entwickelt, wenn die Welt der Dinge in Sachverhalte führt, die dem menschlichen Verstand entgegentreten, um seine Vernunft so zu fordern, dass er die Erkenntnisse daraus auf den Sohn Gottes zurückführt und nicht für eigene Zwecke missbraucht, sondern dem Leben schenkt. Damit will ich die herausfordern, deren Verstand die eigenen Interessen vertritt und nicht durch Vernunft in das Gemeinwohl führt dem wahre Erkenntnis geschuldet bleibt. Gott allein ist Mensch geworden, in Jesus und hat so die ihm nachfolgende Menschheit zwar begründet, aber nicht verwirklicht. Jeder Mensch war selbst gefordert, in dieses Leben einzutreten, um es über viele Generationen weiterzuführen oder aber mit sich selbst zu beschließen. Gott ist die Einheit, die uns Menschen trägt, denn wir brauchen seine Liebe, um uns selbst lieben zu lernen und diese Liebe dann dem Nächsten entgegenzubringen.
Mir spenden Sie Trost Pater Hagenkord, denn ich habe durch ihre Beiträge das Gefühl, ich bin nicht alleine mit meinen Gedanken und das tröstet ungemein, genau wie die vielen Worte, die ich von Papst Franziskus schon gelesen habe. Auch Jesus tröstet mich, denn ich kann mit ihm über meine Sorgen und Ängste sprechen, genau wie mit Gott. Leider kann ich nicht zwischen den beiden unterscheiden, doch ich glaube, das ist nicht wichtig, denn sie sind für mich Eins im Herrn.
Wunderbar reflektiert – Sie können einfach meine Gedanken zu Blatt bringen – Klasse!
Vielen Dank S.G., es ist schön Menschen bei sich zu wissen, zudem die Reflektion von Gedanken in dieser Form nicht einfach ist, doch dadurch lerne auch ich mich viel besser kennen, Tag für Tag, auch im Rückblick auf viele meiner Beiträge, die ich bereits hier und andernorts eingestellt habe. Ich hoffe ja immer, dass ich auch einmal locker flockig vom Hocker schreiben kann, doch ich habe einfach das Gefühl, wir stehen an einem Wendepunkt des Lebens an dem mir einfach nicht zum Scherzen zu Mute ist. Nochmal vielen Dank, es ist schön nicht alleine mit all diesen Gedanken zu sein.
Die Orden, die Kongregationen, das geweihte Leben, – das hat schon etwas an sich, – eine gewisse Attraktivität.
So viele Traditionen, so viele Kulturleistungen in den verschiedensten Themenfeldern sind durch die Orden entstanden. So viel Zukunftsweisendes, Prophetisches, Quer- und Vorausdenkendes, das weit über die Orden selbst hinausweist.
Doch wie steht es um die Spannungsfelder Freiheit, Ungebundenheit, Verzicht, Gemeinschaft, Ordnung, Risikobereitschaft, Sicherheitsbedürfnis?
In seinem Brief an die Galater schreibt der Apostel Paulus:
“Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!
(Gal 5,1, Einheitsübersetzung)
Ob dies tatsächlich zutrifft, muss wohl jeder Einzelne für sich selbst herausfinden.
Und hier noch der Verweis zu einem lesenswerten Interview mit Sr. Christine Rod (Theologin und Mitglied der Schwesterngemeinschaft “Missionarinnen Christi”), das im März 2010 in der Wochenzeitung Die Furche erschienen ist. Übrigens, Die Furche feiert dieser Tage ihren 70. Geburtstag.
12/2010 – „Das Entscheidende ist die Gottesbeziehung“
http://www.furche.at/system/showthread.php?t=1568
Kurzlink:
http://is.gd/KiozGk
Herzlichst, Euer Lese-Esel
@lieber Pater Hagenkord,
auf der Hauptseite RV heute-Programm im Petersdom-der Hinweis auf den besuch des Paulus Grabes HIER: War da eine “Umbettung” ??
Da war die Autorin wohl zu schnell, der Besuch am Paulus-Grab folgt auch, aber noch nicht am Dienstag. Danke für die Rückmeldung.