„Die Irren und Wirren um den Papstrücktritt“: So beschreibt ein Kollege von der Neuen Züricher Zeitung die Umstände und die Berichte um die Entscheidung Benedikt XVI., zurück zu treten. Irrungen und Wirrungen sollen das sein.
Seit Tagen beobachte ich mit zunehmenden Unbehagen, was in diese Geschichte alles hineingeheimnisst wird. Jeder, der ein Mikro findet – und jedes Mikro, das unbedingt einen Sprecher braucht – tönt diese Geschichten herum.
In zwei, drei Jahren wird dann die erste Geschichte geschrieben werden, in der die Formulierung „die niemals ganz geklärten Umstände des Rücktritts Benedikt XVI.“ stehen wird, und das Hineingeheimnissen geht weiter.
Selten habe ich eine so klare, offene und menschliche Entscheidung gesehen. Wir kennen den Komplex der Motive natürlich nicht, das kann niemand kennen. Aber die Entscheidung und die Folgen sind klar. Jetzt eine Scheinrealität von vermuteten Geheimnissen zu kreieren, die dadurch wahr wird, dass sie alle anderen wiederholen und abschreiben, das ist dieses Papstes und des Berufsstandes der Journalisten nicht würdig.
Irren und Wirren gibt es, leider aber im Augenblick vor allem auf der anderen Seite der Mikrophone und Tastaturen.