Über den Päpstlichen Medienrat bin ich auf die „Gebrauchsanweisung” für das Verhalten in Sozialen Netzwerken gestoßen, wie sie die Kirche Australiens ausgibt.
Schlagwort: Internet
Nicht nur das Gute tun, das Gute gut tun!
Für alle Italianoparlantes: Kardinal Gianfranco Ravasi, Leiter des päpstlichen Kulturrates, bloggt ebenfalls. Wort und Wörter heißt sein Forum. Der neueste Eintrag handelt von der Sünde, dem Unterlassen des Gute, und eben davon, dass es nicht reicht, Gutes zu tun: Man muss das Gute auch gut tun. Auf rechte Weise. Ohne auf Applaus zu schielen und so weiter.
Willkommen zurück in der Blogosphäre, Herr Erzbischof!
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, ist in Lateinamerika eingetroffen. Erste Stationen der Reise sind São Paulo und Aparecida in Brasilien. Ein Kongress steht auf dem Programm, ebenfalls die Eröffnung der Adveniat-Aktion.
Was er dort genau tut? Das kann man in seinem Blog lesen. „Aus meinem ersten Blog während meiner Nigeriareise vor zwei Jahren weiß ich, wie groß das Interesse an unserer weltkirchlichen Arbeit ist. Deshalb bin ich erneut unter die Blogger gegangen“, sagte Zollitsch dazu.
Das Kirchenrecht im Netz
Zu den besten aber auch anstrengendsten Materien während meines Studiums der Theologie gehörte das Kirchenrecht: Ein wunderbares Fach, aber für jemanden, der vorher nichts mit Rechtssystemen oder Rechtsphilosophie zu tun hatte, doch eher Schwarzbrot. Nicht, dass ich als Westfale Schwarzbrot nicht zu schätzen wüsste.
Einen Schritt in die Netzwelt tun jetzt einige katholische kirchenrechtliche Institute, angeführt von dem der Uni Münster. Alles, was Sie jemals zum Thema Kirchenrecht fragen wollten aber nicht wussten, wo sie nachschlagen sollten: Eine Datenbank.
Eine Frage, Herr Wallacher …
Die Hochschule für Philosophie in München – eine Institution des Jesuitenordens – richtet im kommenden Jahr einen Lehrstuhl für Medienethik ein. Mit der Einrichtung betraut wird der im Augenblick noch amtierende Intendant des ZDF, Markus Schächter. Ich habe den Präsidenten der Hochschule, Prof. Johannes Wallacher, gefragt, wie man sich diesen neuen Lehrstuhl vorstellen muss.
„Der Lehrstuhl wird sich erstmals systematisch in Forschung und Lehre mit den neuen Herausforderungen beschäftigen, die die Medienlandschaft mit sich bringt, in den klassischen Medien Fernsehen aber vor allem auch mit den Fragen, die sich mit den ganz neuen Medien, mit der Digitalisierung, mit sozialen Netzwerken stellen. Diese Fragen, die ja auf der Straße liegen und greifbar sind, erstmals systematisch zu erfassen und gleichzeitig auch die Brücke zur Praxis herzustellen, wird die Aufgabe dieses Lehrstuhls für Medienethik zu sein.“
Aufbauen wird den Lehrstuhl Prof. Markus Schächter, im Augenblick noch Intendant des ZDF. Wie sind Sie auf ihn gekommen?
„Es sind verschiedene Bezugspunkte, die uns zusammen geführt haben, vor allem das starke Interesse und die gemeinsame Überzeugung, dass wir in diesem Bereich eine ethische Reflexion brauchen und diese Fragen systematisch angehen müssen. Es ist kein Geheimnis, dass Herr Schächter eine gewisse Nähe zur Kirche hat. Es war ein guter Zeitpunkt, ihn für diese Aufgabe zu gewinnen.“
Sehen Sie denn gerade jetzt eine besondere Notwendigkeit für so einen Lehrstuhl und solch eine Reflexion?
„Ich denke, dass die Skandale des letzten Jahres, den um den Konzern Rupert Murdochs in Großbritannien oder die Wikileaks-Affäre, aber auch die sozialen Netzwerke Fragen stellen, die zeigen, dass die Herausforderungen immens sind, dass sie aber auch in der Verbindung zu wirtschaftsethischen Fragen ganz relevant sind, weil es auch um die Frage nach Gewinnstreben und Kommerzialisierung geht.“
Ein Interview mit Herrn Markus Schächter zu diesem Lehrstuhl lesen Sie hier und hören Sie hier.
Die Predigt von den Dächern
Was Kirche im Internet zu suchen hat, für Möglichkeiten hat, tun kann und tun soll: Auf der Suche nach klugen Gedanken dazu bin ich auf einen Text Papst Johannes Pauls II. gestoßen: Das Evangelium im Zeitalter der globalen Kommunikation. Hier ein Auszug:
,,Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern” (Mt 10,27). Tief in unserem Herzen haben wir heimlich die Wahrheit Jesu vernommen; nun sollen wir jene Wahrheit von den Dächern verkünden.”
,,In unserer heutigen Welt sind die Hausdächer fast immer übersät mit einem ganzen Wald von Sende- und Empfangsantennen, die Botschaften jeder Art in alle Welt aussenden und aus aller Welt empfangen. Da ist es nun von entscheidender Bedeutung zu gewährleisten, dass unter diesen vielen Botschaften auch das Wort Gottes gehört wird. Den Glauben von den Dächern zu verkünden, heißt heute, das Wort Jesu in der und durch die dynamische Welt der Kommunikationsmittel auszusprechen.”
Die Kirche dürfe nicht schweigen – so fährt der Papst dann fort – denn sie biete „die einzige letztlich befriedigende Antwort auf die tiefgründigsten Fragen des menschlichen Herzens – Jesus Christus selber“. Dieses Heil sei den Menschen zur Weitergabe anvertraut.
Beziehungsgeschichte Medien – Wirklichkeit
,,(…) Daraus folgt, dass sich die Kirche immer eingehender auf die sich rapid entwickelnde Welt der Kommunikation einlassen muss. Das weltumspannende Kommunikationsnetz weitet sich aus und wird von Tag zu Tag komplexer, und die Medien haben in zunehmendem Maße erkennbaren Einfluss auf die Kultur und ihre Übermittlung. Wo einst die Medien über Ereignisse berichteten, werden heute oft Ereignisse erfunden oder bearbeitet, um den Bedürfnissen der Medien zu entsprechen. Auf diese Weise ist die Beziehung zwischen Wirklichkeit und Medien komplizierter geworden, und das ist ein zutiefst ambivalentes Phänomen. Weiterlesen “Die Predigt von den Dächern”
Kirchenbilder – Medienbilder
Aktuell ist was anderes: Mit zwei Tagen Verspätung ein kleiner Bericht über das Innenleben des Journalismus. Oder besser: Wie Journalisten in den Spiegel blicken.
Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und jeder hat Recht.“ Das klingt ein wenig nach Anything goes. Auch wenn ich sofort widersprechen will, ist so ein Satz notwendig, wenn Journalisten sich unterhalten. Ohne diese hermeneutische Annahme fallen wir sonst zu schnell übereinander her. Nur eine Unterhaltung unter dieser Voraussetzung kann gut gehen. So geschehen bei einer Tagung der Gesellschaft für Katholische Publizisten am Montag in Bonn. Jede Menge Journalisten und Medienschaffende – wie das Neudeutsch heißt. Viele Erfahrungswelten am Mikro, viele Erfahrungswelten, die sich in den Medien ausdrücken und die wir auf dem Bildschirm oder im Internet als „Kirchenberichterstattung“ finden. Ein Blick in den Spiegel also. Angeleitet von einigen eingeladenen Kolleginnen und Kollegen.
Perspektive Eins: Alexander Kissler, Redakteur beim Fokus. Ein sehr meinungsfreudiger Mensch, wer ihn kennt, weiß, was ich meine. Er beginnt die Debatte damit, dass er sagt, dass Kirche sich nicht mehr von selbst verstehe. Erst einmal nichts Neues. Kissler sprach von der Bildungskatastrophe und dem Wegbrechen vom Wissen, das man brauche, um Kirche zu verstehen. Weiterlesen “Kirchenbilder – Medienbilder”
Das Denken im Internet: Ein Interview
Eine der Herausforderungen der Woche wird das Hören und das Denken sein. Bekommt der Papst, wenn er nach Deutschland kommt, überhaupt die Chance, gehört zu werden, oder sind die Meinungen schon fertig und gebaut? Und selbst wenn das eine Überzeichnung sein sollte: Haben wir die Kapazität, über einige wenige Schlagworte hinaus zu lesen und zu denken? Und wenn die Antwort darauf “ja” ist, dann gilt die Anschlussfrage: Geht das auch im Internet?
Dazu ein Interview mit jemandem, der das Geschäft schon seit längerem betreibt, ein Berliner Blogger, Autor und ehrenamtlicher Katechet. Der letzte Artikel, den im Blog gelesen habe, hatte über 18.000 Anschläge (Papst der Vernunft), für das Netz schon eine Herausforderung. Ein Interview:
Sehr geehrter Herr Bordat, Sie führen ein Blog zu Christentum, Existenzialismus und anderen intellektuell anspruchsvollen Themen. Gibt es dafür im Internet ein Publikum?
Ja, offensichtlich schon, denn die Zugriffszahlen entwickeln sich sehr positiv. Ich erhalte auch viele Rückmeldungen zu den Texten in meinem Blog. Das zeigt mir, dass sie wirklich aufmerksam gelesen werden. Weiterlesen “Das Denken im Internet: Ein Interview”