Seit Sonntagmorgen ist die Webseite kreuz.net im Internet nicht mehr zu erreichen. Wenn Sie diesen Blog lesen, wissen Sie wahrscheinlich, was für eine Art Seite das war, also erspare ich mir nähere Beschreibungen.
Was ihr den Garaus gemacht hat, ob es Druck war oder Angst, entdeckt zu werden, ob Hacker das Ding lahm gelegt oder die Macher selbst das Ding aus dem Netz genommen haben ist erst mal egal. Es ist erst einmal weg.
Unter meine Genugtuung mischt sich aber auch Ernüchterung. Schaden ist angerichtet worden, allein schon dadurch, dass die Aufmerksamkeit von so vielen, in den letzten Wochen auch von der Öffentlichkeit und den Medien, okkupiert wurde. Von Besuchern bei Radio Vatikan wurden wir immer wieder gefragt, wie wir denn mit der Seite umgingen. Gar nicht, war meine Antwort. Deren Währung ist Aufmerksamkeit und die gewähre ich denen nicht. Nicht mal hinschauen, missachten, das war lange Zeit die beste Lösung, schien mir.
Der Schaden ist angerichtet
Aber das war es natürlich nicht. Das unsägliche Geschreibe im Netz hat Schaden angerichtet und ich befürchte, dass davon etwas bleibt. Und ich meine damit gar nicht, dass bei einigen Menschen der Eindruck bleiben könnte, die katholische Kirche könne da irgendwie doch mit zu tun haben. Das passiert, das ist bedauerlich, aber das ist nicht zu ändern. Ich meine den Schaden, der bei den beschimpften Menschen entstanden ist, die gesehen haben, dass man antisemitisch, homophob, hasserfüllt und herabwürdigend schreiben und in die Welt herum lügen darf, ohne erwischt zu werden. Und dass das Erfolg hat, weil es Aufmerksamkeit bekommt. Unter all dem anderen erzählt die Geschichte von kreuz.net auch eine Geschichte des Internets. Weiterlesen “Endlich weg”