Wir haben es nach der Gewalt in Ruanda gehört: „nie wieder“ wollte die Weltgemeinschaft zusehen, wie Menschen sich gegenseitig in solcher Menge und Grausamkeit umbringen. Und dann hieß es etwas später wieder „nie wieder“, als die Grausamkeit im Sudan und dann in Syrien bekannt wurde. Die Weltgemeinschaft schafft es aber nicht, diesem „nie wieder“ auch Taten folgen zu lassen.
Denn was jetzt in Myanmar passiert, die Verfolgung der Rohingya, das ruft auch nach einem „nie wieder“.
Die internationalen Organisationen rufen seit Monaten um Hilfe, bis hin zur UN. Aber die Rohingya werden weiter verfolgt, vertrieben, und wenn man den Berichten aus dem unzugänglichen Land glaubt vergewaltigt, umgebracht, isoliert und nicht mit Lebensmitteln versorgt.
Wie soll man das berichten?
Wie soll man über so etwas schreiben? Wie das berichten? Ende November wird der Papst in dieses Land fahren, danach in das Land, in das viele der Rohingya fliehen, nach Bangladesh. Ganz bewusst hat dieser Blogeintrag kein Bild, irgendwie gaukeln uns Bilder vor, dass wir etwas wüssten und sehen könnten, was sich uns aber entzieht.
Zum einen warnt die Kirche in Myanmar davor, sich zu sehr auf die Rohingya zu konzentrieren. Es gebe sehr viele Minderheiten im Land (über einhundert), die ebenso von national-buddhistischen Bewegungen und vom Militär verfolgt würden. Diese bekämen aber nicht die mediale Aufmerksamkeit.
Außerdem helfe die vom Militär verursachte Krise dem Militär, das dürfe sich dann die Macht im Land wieder nehmen, das hatten sich die Generäle in die Verfassung geschrieben, als das Land langsam zur Demokratie überging. Weiterlesen “Schon wieder „nie wieder“”