Die Deutsche Bischofskonferenz hat an diesem Donnerstag eine Übersetzung der Relatio Sinodi, des Schlussdokumentes der letzten Versammlung der Bischofssynode und gleichzeitig des Vorbereitungsdokuments für die nächste vorgelegt. Hier geht es zum Dokument
Hervorragendes Dokument! – Eigenartig nur, dass die Übersetzung so lange gebraucht hat, wo das Zwischendokument ruckzuck in allen möglichen Sprachen vorlag.
@Burkard Mütsch
Was soll daran nun so hervorragend sein? Finde ich nicht. Viel Blabla.
Christus war da wesentlich kürzer und eindeutiger:
Matthäus 5,32:
Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.
Matthäus 19,9:
Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe.
Amen
Alles andere ist rhetorisches Gerede und nicht von Gott. Sondern schon alleine die Diskussion über evetuelle wiederverheiratung ist nicht von Gott, sondern vom Satan.
Amen.
“Dann will auch ich dich nicht verurteilen …”. Bei mir kommt diese Weise des Bibel-Zitierens immer sehr selbstgerecht an. Ich würde mich etwas mehr Demut im Umgang mit der Schrift wünschen.
Lieber P. Hagenkord das ist genau das was ich immer sage: Gott vergibt jedem der kommt und ihn bittet 77 x 7 unendlich oft. Mancher Mensch nicht 1 x mal. Und dieses nicht vergeben kommt vom Satan, nicht war humble!
Meinen Sie, dass der Satan Gott nicht verzeihen kann, weil Gott ihn nicht gut heißt?
Nein das mein ich nicht sondern das die Menschen nicht verzeihen kommt vom Satan. Der auch seinerseits alle Worte umdreht.
@KRP
Nun, dann frage ich Sie anders: Verzeiht Gott immer?
Ja das tut er, nur die Menschen nicht. Wo denken Sie das Gott nicht verzeiht, wie kommen Sie darauf das Gott nicht verzeiht.
Ob Gott immer verzeiht, oder nicht, müssen Sie Gott fragen. ;-).Nicht Gottesbilder fragen, sondern Gott.Das Thema geschieden und wiederverheiratet geht offensichtlich vielen Katholiken an die Sibstanz. An die eigene.Die eigenen Ängste diesbezüglich vermengt man dann mit der katholsichen Lehre..es gobt so unendlich viele katholische Lehren.Und Bibelstellen.Immer passend.
@humble ich frage mich welche Bibel Sie lesen? Sie lassen in Ihren Ausführungen nämlich einiges aus. Matt. 5.32 heisst es auch noch obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt und das heisst auch das es zu beweisen gilt.
Zu Matt. 19.9 geht es auch noch weiter. Die Jünger sagten wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. Jesus sagte zu ihnen: nicht alle können dieses Wort erfassen sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist s:Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selber dazu gemacht – um den Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann der erfasse es.
Ich empfehle nicht nur einen Satz zu lesen sondern weiter lesen im Text.
Danke Pater Hagenkord, das Sie uns den Link zu Relation Sinodi zur Verfügung gestellt haben. An Hand dieses Textes wird sehr deutlich klar, dass es nicht darum geht die „ Lehre“ sprich das Neue Testament zu verändern, sondern unsere Bischöfe ringen um ein barmherziges umgehen mit dem „brechen“ der Ehe und der Wiederverheiratung im bürgerlichen Sinne geschiedener, ebenso wie mit der Haltung der RKK gegenüber der Homosexualität. (Hier ist die Haltung Jesus dazu nicht überliefert.) Alles in allem zeigt das Papier doch eine starke Tendenz in Richtung „aufbrechen“. Wir sind keine zwei/drittel Mehrheitskirche, wenn ich mir die zahlenmäßigen Ergebnisse in den scheinbar strittigen Fragen anschaue, so ist es doch immer eine beachtliche Anzahl von Bischöfen die für die scheinbar strittigen Texte sind.
Noch etwas Humble es hat nichts mit Diskussion zu tun wenn man über das Wort, die Bibel nachdenkt und nicht nur sich Stellen aussucht um andere zu verurteilen.
Nachdem ich mir das sehr lange Dokument durchgelesen habe, ist mir Folgendes aufgefallen:
1) Die Einleitung, bis man zu den einzelnen zur Diskussion stehenden Punkten kommt ist viel zu lang und zu weitschweifig. Es erfordert schon einige Disziplin, sich nicht da schon aus dem Dokument auszuklinken.
2) Die Sprache ist wie üblich theologisch sehr anspruchsvoll und dürfte nur von wenigen Laien verstanden werden.
3) Es ist immer wieder die Rede von der Familie als Hauskirche, dies entspricht nicht der Realität.
4) Welche lange verheirateten Ehepaare können denn in unseren großen, anonymen Gemeinden junge Ehepaare begleiten. Das ist unrealistisch. Die älteren Paare haben heute alle Hände voll zu tun, ihre eigenen erwachsenen Kinder zu unterstützen und ihre Enkel zu hüten. Dazu kommt, dass viele ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Auch ist es nicht selten, dass Menschen, die selbst schon um die 70 sind, noch über neunzigjährige, kranke eigene Eltern versorgen müssen.
Fazit: Auch dieses Synodenarbeitspapier erfasst bestenfalls ansatzweise die Lebenssituationen heutiger Menschen. Ich empfinde es als unbefriedigend und nach wie vor weltfremd.
Ich fände es wichtig, dass diese Rückmeldung auch zu denen kommt, die das besprechen sollen, d.h. Ihrem Bischof. Die brauchen für die Debatte so viel Input wie möglich, und schließlich soll in dem Jahr ja die Kirche eingebunden sein. Also wir alle.
Lieber Pater Hagenkord, gut, dann werde ich das mal ans Ordinariat schreiben, vielleicht ist das Dokument auch nicht gut übersetzt worden.
Nun, letztlich zeigt genau diese Veröffentlichung, was viele Beobachter vermutet hatten: Es war von Anfang an geplant gewesen, der Synode einen gewissen Spin zu verpassen.
Das Abschlussdokument ist auf vatican.va auf Italienisch zu lesen, eine, schlechte, abgeschwächte, englische Version fand sich im Bolletino.
Der Zwischenbericht wurde aber direkt in fünf Sprachen veröffentlicht. (Und auch hier war die erste englische Fassung problematisch, die zweite dafür auch nicht ganz richtig übersetzt.)
Wochen später liefert die DBK eine deutsche Fassung des Abschlussberichts. Tut mir leid, aber ich kann nicht mehr glauben, dass es nur an Inkompetenz liegt.
Das liegt an Praxis. Für den Zwischenbericht hatte man ein Wochenende Zeit. Für den Schlussbericht einen halben Tag. Und da der Zwischenbericht genau das ist, nur ein Zwischenbericht, muss die Übersetzung auch nicht perfekt sein. Da ist der Schlusstext wichtiger.
Dass die englische Übersetzung aus dem Bulletin schlecht und abgeschwächt ist wage ich zu bezweifeln.
Wenn ich sie richtig verstehe, dann vermuten Sie Spin und Manipulation bei der Veröffentlichung. Das kann ich aber nicht erkennen, und ich habe die ganze Zeit drin gesessen.
Sehr geehrter Pater Hagenkord,
herzlichen Dank für Ihre Antwort. Gerne kann ich Ihnen zeigen, wo in der englischen Übersetzung eine Abschwächung enthalten ist. Im italienischen heißt es
“4.Alla luce dello stesso discorso abbiamo raccolto i risultati delle nostre riflessioni e dei nostri dialoghi nelle seguenti tre parti: […] il confronto alla luce del Signore Gesù per discernere le vie con cui rinnovare la Chiesa e la società nel loro impegno per la famiglia
fondata sul matrimonio tra uomo e donna.”
Im englischen steht:
“4. With these words in mind, we have gathered together the results of our reflections and our discussions in the following three parts: […] and facing the situation, with an eye on the Lord Jesus, to discern how the Church and society can renew their commitment to the family
.”
Mein Italienisch ist nicht besonders gut, das gebe ich gerne zu. Aber die Entsprechung von “fondata sul matrimonio tra uomo e donna” fehlt in der englischen Übersetzung leider wirklich.
Und bis jetzt ist die relatio synodi dort wo man sie suchen würde ( http://www.vatican.va/roman_curia/synod/index_it.htm ) bemerkenswerterweise – eben im Gegensatz zur relatio post disceptationem – nur auf Italienisch abrufbar.
Der Heilige Vater hat ausgesprochen gut verstanden, wie die Medienwelt funktioniert. Es ist eine echte Leistung, dass die Berichterstattung über sein Pontifikat nahezu ausschließlich positiv ist und die Massenmedien beispielsweise lobenswerte Duschen für Wohnungssuchende bemerken, nicht aber die zum Jahresende drohende Entlassung von 500 Arbeitern. Die Erwartungen der säkularen öffentlichen und veröffentlichten Meinung im Vorfeld der Synode war sehr groß, da war klar, wie der Zwischenbericht rezipiert werden würde. Und er wurde ja bis heute stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen als der Abschlussbericht. Crux/Allen z.B. hat dann ja auch bemerkt, dass die englische Version des Zwischenberichts erst “liberaler”, dann “konservativer” als die offizielle italinische Fassung war.
Sie haben das sicherlich aus erster Reihe alles erfahren, darum beneide ich Sie sogar ein bisschen. Aber deshalb schreibe ich Ihnen ja auch diesen Kommentar, da ich Ihre Einsichten sehr spannend finde.
Herzlichen Dank für Ihre Mühe.
Da ich gerade nicht mehr ganz sicher bin: Es kann sein, dass die Feststellung, dass die erste englische Übersetzung des Zwischenberichts “liberaler” als die italienische ist, nicht von Allen stammt, die Feststellung zur zweiten Übersetzung ist aber auf jeden Fall von ihm.