Die Zukunft des Journalismus ist nicht die Übermittlung von Nachrichten, sondern das Erklären und die Einordnung: „News sources can’t just give us the facts. They must tell us what those facts mean.” Ein guter Artikel über unsere Branche.
Die These: Aus längeren, spannenden und nicht einfach zu verstehenden Zusammenhängen einfach Einzelsätze und Fakten herauszubrechen, wird dem Ganzen nicht gerecht. Kurz: Es geht um Verantwortung.
Der Artikel lag diesen Morgen gemeinsam mit einem weiteren auf meinem Desktop: La Stampa – eine italienische Zeitung – hatte einen Brief auf der Titelseite veröffentlicht, den Papst emeritus Benedikt ihnen geschrieben hatte. Italienische und dann auch andere Journalisten hatten pünktlich zum Jahrestag des Amtsverzichtes am 28. Februar spekuliert, ob denn dieser Verzicht denn überhaupt gültig gewesen sei.
Es ist wie beim Wort „umstritten“, indem ich es benutze, mache ich es wahr. Jemand schreibt, dass es Fragen zum Amtsverzicht gäbe, und allein dieses Schreiben macht die Fragen wahr, denn er selbst hat ja angefragt.
Es gibt aber keine kirchenrechtlichen Anfragen an den Amtsverzicht Benedikt XVI.
Was aber einige Kolleginnen und Kollegen nicht davon abhält, daraus trotzdem Artikel zu machen, weil es halt schön die Zeitung füllt und Kontrast, Konflikt, Streit und so weiter bringt.
Was mich wieder zum oben genannten Artikel bringt: verantwortungsbewusst dem Leser gegenüber ist das nicht. Und ich kann nur hoffen, dass es nicht die Zukunft des Journalismus ist.