Das PEW Institut hat die Medienpräsenz des Papstes im ersten Pontifikatsjahr gemessen, auf der Seite journalism.org werden die Ergebnisse vorgestellt und es überrascht nicht, dass Franziskus zu den Menschen weltweit zählt, über die im vergangenen Jahr am meisten berichtet wurde.
Interessant sind die Höhepunkte der Aufmerksamkeit: Die Wahl steht natürlich als erstes Ereignis vornan, dann aber folgt im Juli ein noch größerer Ausschlag, auf dem Rückweg von Rio hatte er auf eine Frage zur Homosexualität geantwortet, wer sei er zu richten. Das hat mehr medialen Widerhall gefunden als die Wahl. Der dritte Ausschlag findet sich in der Vorweihnachtszeit: Das waren die Tage, in denen Papst Franziskus vom „Time Magazine“ zur Person of the Year gewählt wurde, die Berichterstattung über die Berichterstattung war dementsprechend groß.
Kleinere Ausschläge gab es beim ersten Interview des Papstes im September, für die Jesuitenzeitschriften, bei seiner Syrien-Gebetsinitiative und anderen Ereignissen.
Aber auch sonst war das Niveau hoch, berichtet PEW auf seiner Webseite. Nach Barack Obama, Nelson Mandela und Bashar al-Assad rangiert der Papst auf Platz vier der Menschen, über die am meisten berichtet wurde. Damit rangiert er vor Wladimir Putin, Angela Merkel und Hilary Clinton.
Das PEW Institut analysiert in der Studie auch die Twitter-Aktivitäten. Während des Pontifikates Benedikt XVI. die Kommentare vor allem negativ gewesen seien, sei unter Franziskus nicht nur die Anzahl der Follower und Retweets gestiegen, auch habe sich der Ton zu neutral und wohlwollend geändert.
Insgesamt werden auch die medialen Aufmerksamkeiten verglichen, die den beiden Päpsten Benedikt und Franziskus gewidmet waren, aber wegen mangels an elektronisch erfassbaren Daten bleibt das etwas vage bzw. bezieht sich nur auf die Ausschläge, auf die wir auch ohne PEW kommen würden.
Spannender ist da wirklich die zeitliche Verteilung und besonders der Juli-Ausschlag.
Mediale Aufmerksamkeit ist noch kein Gut in sich, sie ist positiv, wenn man sie zu nutzen weiß. Bei diesem Papst habe ich da keine Sorge und freue mich, dass es vor allem gute Nachrichten sind, die sich in großer Zahl in den Medien der Welt finden.