Jugend und Glaube und dazu die Frage danach, was für die kommenden Generationen Berufung bedeutet und wie sie „unterschieden“, also entdeckt und gefördert werden kann. Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag bekannt geben lassen, dass sich die Bischofssynode 2018 mit diesem Thema befassen wird.
Die beiden letzten Versammlungen der Synode – 2014 und 2015, eine außerordentliche und eine ordentliche Versammlung – hatten sich mit dem Thema Familie befasst und hatten für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Nun scheint der Spannungsbogen abzufallen, „Jugend“ ist nicht so konfliktbeladen wie Familien- und Sexualthemen.
Und doch: wenn die Frage nach der Weitergabe des Glaubens an die kommenden Generationen nicht gelöst wird, sind alle anderen Fragen unsinnig. Das gilt vor allem für uns hier in Europa. Vor meinem Job hier beim Radio habe ich acht Jahr kirchliche Jugendarbeit gemacht, da ist viel Glaube, aber da fehlt es auch an vielem.
Das Thema hat es also in sich. Ich habe nur zwei Befürchtungen. Zum einen habe ich mal mit einem deutschen Bischof die Säbel gekreuzt, nach einem Gespräch über neue Medien und Digitalisierung und über die Tatsache, dass die nächsten Generationen völlig anders kommunizieren, als wir das gewohnt sind, hatte er vorgeschlagen, mehr in Jugendarbeit zu investieren, schließlich müsste Kirche diese Sprache lernen. Nachdem also Jahrzehnte lang gekürzt wurde, soll das nun der neue Königsweg sein, das hat mich schon geärgert. Es hat viele Versäumnisse gegeben, die müssen genannt werden.
Die zweite Sorge hat auch mit Kommunikation zu tun: wie kann in dem Synoden-Format, das etwas sperrig ist, nicht nur über sondern vor allem mit Jugendlichen gesprochen werden. Eine einfache Umfrage im Vorfeld wird da nicht ausreichen.
Noch ist ja Zeit, sich was einfallen zu lassen.
Danke! 4 pubertierende Teens … man MUSS sie fragen – nicht nur, weil sie die Zukunft gestalten! Außerdem haben sie oft neue (ungewöhnliche) Ideen!
Wenn dann noch Franziskus( Hoffentlich..) aktiv ist , dann bin ich relativ beruhigt, dass DIE JUGENDLICHEN SELBST wirklich DABEI sind -bei der Vorbereitung aber auch in der Synode selbst!!…..
das schlimmste wäre wenn ältere Herren mit vorgefassten Auffassungen-salopp gesagt den Jugendlichen sagen ” wo es lang geht…)
ja es gibt die Gefahr, ihnen etwas zu verordnen-aber das wäre der Beginn eines endgültigen Exodus der jungen Leute, die durchaus offen sind,aber sie möchten selber-ganz persönlich suchen und finden!!
Eine gute Begleitung und vor allem auch die Fragen der sog.” nicht Sexualmoral” niemals doktrinär angehen!!
besser die selbst verantworteten personalen(!!)errungenen Suchbewegungen mit Respekt würdigen!
gleichzeitig dürfen diejenigen – Stichwort Generation Benedikt – von denen ,die einen differenzierten Weg gehen, nicht nur nicht ausgegrenzt werden, sondern auch voll anerkannt sind, das ist ganz wichtig.
eine natürliche Pluralität unter dem Dach der Kirche-wo es bekanntermaßen viele Wohnungen gibt..
also mit CGC und KKK wird man offene aber- GOTT SI DANK- Fragende und Suchende nicht einladen können..
die Jugendtreffen in Taize.. Frere Roger war es immer ganz wichtig keine geistlichen “LEHR-MEISTER zu sein aber ihnen unendliches Vertrauen zu schenken..
Lieber @ Ullrich Hopfener, Ihre Beiträge finde ich immer wieder herzerfrischend und “jung-geblieben”, und sie sind auch bei diesem Thema für mich scheinbar wieder von der sogenannten Realität geprägt! Woraus schöpfen Sie Ihr Wissen, da Sie ja selbst nicht zu dieser Generation gehören?
Ich mache diese Erfahrungen in meiner Familie bei jugendlichen Neffen und Nichten.
Und ich erinnere mich gut an meine eigene Jugendzeit so in den 70-ern – auch wir brauchten vor allem Zuhörer, nicht aber offene oder gar verkappte Moralapostel (“Storchentante” wurde uns im Reli-Unterricht in der 7. /8. Klasse vorgelesen, und wir haben uns hinterher kaputtgelacht… ) Ich hoffe, diese MoralapostelInnen gibt es heute nicht mehr. So viele ehemalige FreundInnen treffe ich nie mehr im Gottesdienst…, und zudem kann ich mit dem größten Teil der “Verbliebenen” kein ernsthaftes Gespräch finden zu heutzeitigen Themen in der Kirche wie z.B. diesem Blogthema.
WIE aber könnte man auch noch wenigstens einen Teil derjenigen Jugendlichen für die Vorbereitung und Anliegen dieser Synode erreichen, die mitsamt ihren Eltern in den letzten 5 bis 15 Jahren “ausgewandert” sind aus der RKK ??? Entsprechend der Kirchenaustrittszahlen in Deutschland (der Eltern) dürften das nicht wenige Jugendliche (Nachwuchs) sein, die mal getauft und vielleicht noch zu Erstkommunion und Firmung gegangen sind, die aber nicht mehr aktiv (also selbst-bewusst) in einer Kirchengemeinde sind… Hier in Bayern, meiner neuen Wahl-Heimat, registriere ich eine für mich erstaunlich kleine Zahl von jungen jugendlichen und älteren jugendlichen Menschen in den Gottesdiensten, wenn sie nicht gerade ministrieren… Wo sind sie? Warum sind es so wenige… Haben die Leute hier keine (oder kaum noch) Kinder vor 15, 17 Jahren bekommen? Wenn nicht, warum nicht?
Meine Kirche heute kann die Schuld auf fehlenden oder wenig zahlenmäßigen Nachwuchs nicht von sich schieben, und deshalb denke auch ich. dass sie sich dem Denken und den Fragen der jungen Menschen noch mehr öffnen muss. Junge Menschen haben nicht nur Fragen, sondern denken auch selbständig, das haben sie ja schließlich gelernt, genau wie unsere Generation und andere vor uns…
Nicht das, was die einzelnen Institutionen der RKK meinen zu wissen, ist unbedingt für jeden Christenmenschen nachvollziehbar richtig.
Ich hoffe, dass der deutsche Jugendbischof Oster auf seine “Klientel” – die viel breiter ist sollte als die, die er vor Ort zu sehen bekommt, hört und das auch verstehen kann.
…etwas besser im letzten Absatz: ” … die viel breiter ist, als er zu sehen bekommt, und hört, und das auch verstehen kann.”
Nachträglich stellt sich mir die Frage, wofür sich ein Bischof verantwortlich zeigen muss / bzw. fühlt: Sicher für die “eingeschriebenen katholischen Gläubigen” in erster Linie … und sonst?
liebe@ Gabriele Lucia.
danke für Ihre Rückmeldung.. mein sog. Wissen schöpfe ich eigentlich nur aus meiner persönlichen Biographie..
gerne hätten wir selbst Kinder gehabt, Aber die biologische Uhr war bei meiner-inzwischen verstorbenen- Lebensgefährtin schon abgelaufen
in dem Zusammenhang: NIE kann es ein RECHTSANSPRUCH auf Kinder geben…
Und deswegen sahen wir die ganze sog. “Fortpflanzungsmedizin” sehr kritisch, viele dieser “Ärzte” verdienen allerdings viel Geld..
PS: Mich sprechen auch DIE Beiträge DER Mitblogger an, die nicht nur abstrakte Erörterungen schreiben, sondern-soweit sie sich öffnen KÖNNEN auch Erfahrungen mit einfließen lassen!
Ich finde es sehr gut, dass Franziskus dieses Thema aufgreift. Endlich ist dieses Thema auf der obersten Ebene angekommen. Und ich hoffe, dass es wieder eine Umfrage gibt.
In den 80ger Jahren habe ich versucht Kinder- und Jugendarbeit in meiner damaligen Pfarrei zu machen letztlich ohne viel Erfolg. Für mich der absolute Tiefpunkt im Rahmen einer Firmvorbereitung war die Diskussion um die Antworten auf die Frage, warum man sich firmen lässt: die nachhaltigste Antwort: weil ich mir die Geschenke nicht entgehen lassen will. Die anderen gingen in etwa in die gleiche Richtung. Irgendwas lief also damals schon schief.
Wenigstens waren die Antworten ehrlich. Wieder besseres Wissen meinerseits wurden die Jugendlichen damals gefirmt. Aber hier stimmte damals schon grundsätzlich etwas nicht.
Im übrigen sah man die Eltern so gut wie nie in der Kirche – eigentlich nur zu gesellschaftlich wichtigen Anlässen und die Jugendlichen folgten nur dem Beispiel der Eltern. Passiert ist das im “so” katholischen Oberbayern
Ihren Frust kann ich gut verstehen. “Firmung” ist für mich ein jahrzehntealtes Reizthema, ich will mich aber nicht wiederholen…
Ob sich zu diesem Synodenthema hier auch mal ein/e Jugendliche/r äußern würde? Ist doch irre, dass hier nur die Eltern- und Großelterngeneration auftritt… Wenn ich im (katholischen) Familien- und Freundeskreis meine Anhänglichkeit an RV kund tue, werde ich meistens ungläubig angeschaut – es gibt ja so Vieles, was viel interessanter ist.